Um Sie gleich vorab zu beruhigen: Sie sollen keinen Kino-Film produzieren! Imagefilme von Unternehmen haben eine optimale Länge von nur ein bis zwei Minuten. Und Sie dürfen in die Thematik hineinwachsen und klein anfangen. Es braucht keine aufwendigen Drehorte, kostspieligen Settings und fulminanten Special Effects. Alles was Sie für den Anfang Ihrer Corporate Video-Marketing Karriere benötigen ist ein Ziel und eine Botschaft. Wie Sie von da aus weiter vorgehen und welche Gründe für Ihr Video-Marketing als B2B-Unternehmen sprechen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis:
1. Gute Gründe, warum B2B-Unternehmen Video-Marketing einsetzen sollten
2. Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Video-Kampagnen
3. Zielgruppen, Ziele, Botschaft
4. Die Wahl der richtigen Form
5. Gute Planung ist das A und O
6. Videobearbeitung
7. Synergieeffekte nutzen: Social Media Marketing und SEO
8. Fazit: Wettbewerbsvorteil B2B-Video
Studien belegen eindrucksvoll, dass die Bedeutung von Videoinhalten für Verbraucher immer weiter zunimmt. So zeigt beispielsweise der aktuelle Report „The Future of Content Marketing“ von HubSpot, für den 3.010 Verbraucher zu je einem Drittel aus Deutschland, den USA und Lateinamerika (Kolumbien und Mexiko) zu ihren Online-Gewohnheiten befragt wurden, dass 71 Prozent der Befragten heute mehr Videos online konsumieren als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig wünschen sich 53 Prozent mehr Videoinhalte. Auch wenn es um Inhalte von Unternehmen geht, wollen mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller Befragten Videos im Allgemeinen und 34 Prozent vor allem Social-Media-Videos sehen. Dabei geht es den Nutzern nicht nur um Unterhaltung, auch arbeitsbezogene Videos erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: Ganze 61 Prozent der Untersuchungsteilnehmer bevorzugen informative und 47 Prozent inspirierende Inhalte. Zudem zeigt die Studie, dass Videos immer häufiger über mobile Endgeräte abgerufen werden. Für B2B-Unternehmen heißt das, dass genau jetzt die Zeit ist, auf Video-Marketing und Bewegtbild zu setzen.
1. Gute Gründe, warum B2B-Unternehmen Video-Marketing einsetzen sollten
Die Liste der Gründe für die Investition in Corporate Videos ist lang. Beginnen wir mit der Aufmerksamkeitsspanne und Zeit der User im Web: Beides ist aufgrund der Vielzahl an auf die Nutzer einströmenden Informationen stark limitiert. Da kommen audiovisuelle Inhalte gerade recht, wenn sie nur zwei Minuten in Anspruch nehmen – im Gegensatz zu längeren Textpassagen, für die ein deutlich höherer Zeitaufwand benötigt wird. Nutzer erleben den Konsum von Bewegtbild schlicht als effizienter.
Anbieter von Videomaterial präsentieren sich in ihren Videos als glaubwürdige Experten für ihre Produkte und Dienstleistungen. Sie können so den positiven Gesamteindruck ihres Unternehmens verstärken. Durch Videos transportierte Informationen werden eher als wahr und authentisch abgespeichert.
Kunden fühlen sich durch Bewegtbild zudem unbewusst umfassender beraten und schätzen, dass man sich um ihre Anliegen kümmert. Sie erwarten heute geradezu, dass Unternehmen Zusatzinformationen zu ihren Produkten in Form von Bewegtbild anbieten und sind in der Regel auch so medienkompetent, dass ihnen die Quelle des Videomaterials bewusst ist. Sie betrachten die konsumierten Inhalte des Videos als wertvolle Zusatzinformation im Kaufprozess. Damit wird Bewegtbild zu einem wichtigen Einflussfaktor auf Kaufentscheidungen.
Videos steigern weiterhin die Verweildauer auf der Website, sie erhöhen die Markenbekanntheit, steigern das Vertrauen in Marke und Unternehmen und tragen zu höheren Reichweiten der Unternehmensbotschaften bei. Ebenso gilt Videomarketing als sinnvolle Investition im Rahmen einer Suchmaschinenoptimierungs-Kampagne.
Unternehmensvideos beeinflussen das Image einer Marke positiv. Entscheidend hierfür ist der so genannte „human touch“ der Geschichte, der eine emotionale Reaktion beim Zuschauer hervorruft. So stellt Bewegtbild eine emotionale Verbindung zwischen potenziellem Käufer und Marke her, was die Kundenbindung positiv beeinflusst. Schließlich erhöhen Videos die Dauer, die sich der Nutzer mit einer Marke beschäftigt.
2. Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Video-Kampagnen
Die beiden wichtigsten Faktoren für erfolgreiches Video-Marketing von B2B-Unternehmen wurden bereits am Anfang dieses Artikels benannt: Sie sollten eine Botschaft und ein Ziel vor Augen haben. Wollen Sie beispielsweise Ihr neues Produkt bekannt machen? Wollen Sie eine Anwendererfahrung audiovisuell untermalen? Wollen Sie die Aufmerksamkeit für Ihr Unternehmen steigern? Wollen Sie die Verweildauer auf Ihrer Homepage erhöhen? Dann lassen Sie uns starten!
Ihr Film sollte vor allem Relevanz für Ihre Zielgruppe besitzen. Wichtig ist es deswegen auch, genau festzulegen, welche Zielgruppen mit dem jeweiligen Video-Projekt erreicht werden sollen. Es gilt dann zu überlegen, mit welchen Inhalten Sie Ihre Zielgruppen erreichen möchten. Grundsätzlich sollten Sie auf Authentizität setzen: Ihr Video muss zu Ihrem Unternehmen passen, denn Sie möchten, dass die Nutzer Ihnen die Videobotschaft „abkaufen“.
3. Zielgruppen, Ziele, Botschaft
Marketing-Kampagnen sind immer nur so gut, wie ihre Zielsetzungen. In der Regel ist das oberste Ziel einer jeden Marketing-Kampagne die Generierung von Kunden. Auch im Videomarketing gilt es, dieses Ziel herunterzubrechen in kleinere, untergeordnete Ziele, wie beispielsweise die Steigerung der Verweildauer auf der Website oder eine Verbesserung im Suchmaschinen-Ranking. Wichtig ist die Festlegung von KPIs (Key Performance Indicators), denn Ziele sind nur Ziele, wenn sie messbar sind.
Dann gilt es festzulegen, wen die Kampagne erreichen soll und über welche Kanäle die Zielgruppe erreichbar ist. Weiterhin muss im Zuge der Planung die Botschaft der Kampagne festgelegt werden: Möchten Sie beispielsweise Ihr Unternehmen in einem bestimmten Licht präsentieren, ein neues Produkt vorstellen, eine Problemlösung liefern oder eine Case Study darstellen? Hier gilt der Grundsatz, dass pro Video nur eine Botschaft transportiert wird. Haben Sie mehrere Botschaften? Dann produzieren Sie zugunsten der Storyline lieber auch mehrere Videos.
B2B-Videos werden in der Regel genutzt, um Zeit zu sparen bei der Beschaffung von fachlichen Informationen. Im B2C-Bereich geht es hingegen vorrangig um gute Unterhaltung. Aber auch für B2B-Videoformate schadet ein wenig Entertainment nicht, um die Nutzerzahlen positiv zu beeinflussen. Somit fahren Unternehmen am besten, wenn Sie im Rahmen ihrer Bewegtbild-Strategie Entertainment und Information kombinieren.
Ein B2B-Video muss nicht hochmodern und technisch komplex produziert werden, um erfolgreich zu sein. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine starke und gut strukturierte Botschaft, die richtigen Worte und die am besten geeigneten Key Visuals im richtigen Moment.
4. Die Wahl der richtigen Form
Welche Videoform eignet sich nun am besten für welche Botschaft? Planen Sie einen Image- oder Unternehmensfilm? Möchten Sie ein Interview in den Fokus stellen oder von einer Veranstaltung berichten? Planen Sie einen Live-Mitschnitt oder eine Kombination aus diesen Formen? Oder möchten Sie ein Tutorial, ein Testimonial oder ein Recruiting-Videos erstellen?
Der Vorteil eines Tutorial-Videos liegt beispielsweise in seiner Zeitlosigkeit, es kann langfristig immer wieder zu Rate gezogen werden, weil es ein bestimmtes Problem löst. Sie stärken damit Ihre Expertenposition und ganz nebenbei können Sie Ihr Produkt in die Problemlösung einbinden.
Ein Produktvideo eignet sich für die Einbindung direkt am Point of Sale, zum Beispiel im Online-Shop, im Kundengespräch oder auch auf Messen. Ein solches Video macht das Produkt visuell erlebbar und bietet sich vor allem bei komplexen Funktionalitäten an.
Oder möchten Sie von einer Veranstaltung berichten? Wichtig ist hier die für die Zielgruppe aktuelle Relevanz. Aufgrund dessen sollte die Veröffentlichung zeitnah zum Event stattfinden. Das Format ist daher auch eher kurzlebig.
Beim Image- oder Unternehmensfilm geht es um die Darstellung des Unternehmens zur Imagesteigerung. Dabei werden informierende mit unterhaltenden Elementen in Rahmen einer qualitativ hochwertigen Produktion miteinander kombiniert. In der Regel soll dabei ein spezieller Unternehmenswert hervorgehoben werden.
5. Gute Planung ist das A und O
Sind all diese Überlegungen gemacht, geht es um die konkrete Planung des Drehs. Es ist unabdingbar, vor dem eigentlichen Dreh ein Storyboard anzulegen, das bereits so konkret wie möglich festhält, was wann und wie dargestellt werden soll. Nur so können auch die Szenen gedreht werden, die am Ende Ihre Botschaft korrekt transportieren. Stellen Sie sich in der Planungsphase außerdem die Frage, welche Drehorte in Frage kommen, welches Budget eingeplant werden kann und bis wann das Video fertig gestellt werden soll. Hinsichtlich der Länge des Films gilt: So kurz wie möglich, so lang wie nötig. Grundsätzlich ist für die meisten Formate zur Verwendung im Internet jedoch eine Dauer von ein bis zwei Minuten völlig ausreichend. In den meisten Fällen ist die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer dann bereits ausgereizt. Nun kann der Drehtag kommen!
6. Videobearbeitung
Natürlich ist das Video mit dem Dreh noch nicht fertig: Es folgt die Videobearbeitung mittels passender Softwarelösungen. Dabei werden Szenen zusammen geschnitten, Tonspuren gelegt oder Textzeilen und Effekte eingefügt. Für die Verbreitung der Videos über soziale Netzwerke gilt es bereits bei der Videobearbeitung zu beachten, dass dem Ton nur noch eine ergänzende Wirkung zugeordnet wird. Die meisten Videos werden mobil angesehen. Da ist es schlicht nicht immer möglich, den Ton anzustellen. Stattdessen sollte der Fokus auf Texttafeln, Störern oder Untertiteln liegen, welche die relevantesten Informationen liefern. Eine Bildqualität in HD ist heute der gängige Standard für Online-Videos. Einige Kanäle bieten zwar auch schon die Ausgabe der Bilder in 4K an, aber die Anzahl der Nutzer eines 4K-fähigen Endgeräts sind noch sehr gering. Zudem werden Videos in der Regel über mobile Endgeräte rezipiert, die eine geringere Auflösung aufgrund von Datenvolumen und Geschwindigkeit bevorzugen. Das Format sollte in 16:9 gewählt werden, da es für die gängigen Bildschirmgrößen und mobilen Endgeräte das optimale Größenverhältnis bietet.
7. Synergieeffekte nutzen: Social Media Marketing und SEO
Ist das Video erst einmal fertig produziert, geht es an die Veröffentlichung. Auf welchen Kanäle soll es publiziert werden? Die eigene Homepage, Twitter, Youtube, LinkedIN, Xing & Co: Eine crossmediale Content-Strategie empfiehlt sind sich hier ganz besonders. Veröffentlichen Sie das Video beispielsweise an geeigneter Stelle auf Ihrer Website, teasern Sie es bei Twitter, in Ihrem Newsletter und bei LinkedIN mit einem gut platzierten Link an und ziehen Sie so potenzielle Käufer direkt auf Ihre Homepage. Die Veröffentlichung eines Videos über Ihren Corporate Youtube-Kanal ist natürlich selbstverständlich. Für die Suchmaschinenoptimierung unerlässlich sind Keywords und Tags sowie ein passender Titel mit einer Beschreibung. Über all diese Eingabefelder haben Sie die Möglichkeit, die für Ihre Nische relevanten Keywords einfließen zu lassen und so ganz oben für diese in den Google-Suchergebnissen mitzuranken. Übrigens ist auch der Dateiname Ihres Videos von Bedeutung: Auch hier ist es sinnvoll, die relevante Keyword-Kombination einzubauen. Erzielt Ihr Video eine hohe Klickrate und wird es über soziale Netzwerke geteilt, bewertet und kommentiert, verschafft Ihnen das ebenfalls Pluspunkte bei Google.
8. Fazit: Wettbewerbsvorteil B2B-VideO
Die Bedeutung von Bewegtbild wird in den nächsten Jahren vor allem im B2B-Umfeld weiter stark wachsen. Unternehmen, die bereits heute anfangen, in Video-Marketing zu investieren, verschaffen sich langfristig einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Dabei muss nicht der perfekt durchkomponierte Film am Anfang stehen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Botschaft formulieren und sich diese passend zu Ihrem Unternehmen auf authentische Art und Weise im Video wiederfindet.